Rosazza (Biella)- Haus Museum vom Oberen Cervotal
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Das Haus Museum vom Oberen Cervotal befindet sich in einer engen Fußgängergasse von Rosazza, die von der Straße ausgeht, die neben dem Bach Pragnetta verläuft, ungefähr auf der Höhe des Brunnens mit einer kleinen Statue, die Pietro Micca darstellt, um zwischen den Häusern des älteren Teils des Dorfes einzutreten. Es ist in jeder Hinsicht ein echtes Dorfhaus, in dem jedoch die auf vier oberirdischen Stockwerken verteilten Räumn in Ausstellungsräume umgewandelt wurden, sowohl für die Alltagsgegenstände der einstigen Talbewohner als auch für Gegenstände und Fundstücke, die die Geschichte des oberen Cervotals und seiner Bewohner erzählen. Es muss gesagt werden, dass das Haus, das das Museum beherbergt, tatsächlich ein Haus von gewissem Niveau ist, wie die Innenausstattung, die einige Freskendekorationen umfaßt, und schon die Größe einiger Räume belegen. Viele Häuser im Tal waren und sind bescheidener.
Das Innern weist die für viele Häuser der Gegend typische allgemeine Struktur auf: eine zentrale Treppe (Abb. 5), von der in jedem Stockwerk einige Räume abgehen, manchmal mit blindem Ende, manchmal Räume, die in einen anderen Raum übergehen. Dem Haus fehlt ein Eingangsraum, auch weil im Winter das Treppenhaus nicht geheizt wird und nur die verschiedenen Einzelräume geheizt werden, evtl. nur ein Teil davon.
Jeder öffentlich zugängliche Raum ist einem bestimmten Themenbereich gewidmet. ERDGESCHOSS Küche (große Figur): Der Raum hat eine gewölbte Decke, häufig in den Häusern des Tals, besonders in den unteren Stockwerken. Zwei Fenster mit Gittern machen ihn sehr hell, was etwas seltener ist, da die Fenster oft klein waren, um den Wärmeverlust im Winter zu reduzieren. Die Einrichtung ist traditionell, mit Holzmöbeln, einer Vitrine und einem Schrank, beide in den sehr dicken Steinmauern eingebettet, dem gusseisernen Ofen, der auch als Herd und Warmwasserspeicher diente, dem Kamin mit dem an einer Kette aufgehängten Kessel, benutzt für die Zubereitung der Polenta. Auf einer der Bänke sitzt eine Schaufensterpuppe aus dem frühen 19. Jahrhundert in traditioneller weiblicher Arbeitskleidung. Stall: Fast alle private Gebäude im oberen Cervo-Tal hatten ursprünglich sowohl eine Wohn- als auch eine ländliche Funktion. So war immer ein kleiner Stall vorhanden, der Platz für ein paar Ziegen oder sogar eine, maximal zwei Kühe bot. Oft war der Eingang gemeinsam und in jedem Fall stand der Stall unter den Wohnräumen, damit die von den Tieren abgegebene Wärme in die oberen Räume steigen konnte. Der Stall des Haus Museums ist aus Stein, mit einem Tonnengewölbe. Der Boden ist geneigt, mit der Krippe auf der höheren Seite und einer Rinne zum Sammeln der Exkremente auf der unteren Seite, zum Eingang hin. In dem Raum sind alle Werkzeuge rund um die Zucht und Pflege von Stalltieren ausgestellt. Raum der handwerklichen Arbeitsgeräte (Abb. 1): In dem bereits als Sand- und Weindepot genutzten Raum sind die traditionellen Arbeitsgeräte des Maurers, Zimmermanns und Steinmetzes ausgestellt, drei von den Berufen, in denen die Talbewohner geübter waren. Ebenfalls ausgestellt sind einige Fotografien, die in den Jahren 1950-1955 im Quarona-Steinbruch von San Paolo Cervo aufgenommen wurden. ERSTER STOCK Den Baumeistern des Tals gewidmeter Saal: Seit dem 18. Jahrhundert fanden erfahrene Steinmetze und Maurer aus dem Tal auch außerhalb ihrer Heimat (insbesondere im gesamten Piemont und im benachbarten Savoyen) Arbeit auf wichtigen Baustellen. Unter Napoleon Bonaparte wurden die Straßen von Moncenisio und Sempione von Unternehmen aus Rosazzo gebaut. Die Tradition wurde während der Restaurierung und auch im neugeborenen italienischen Staat fortgesetzt, mit den Unternehmen des oberen Cervo-Tals, die für den Bau der Trockendocks von La Spezia, der sardischen Eisenbahn, der Borgallo Tunnel und vieler anderer Arbeiten verantwortlich waren. Auch im Ausland, auch in weit entfernten Ländern wie Peru, China und Ägypten, hatten die Talbewohner Gelegenheit, zu Ruhm zu kommen. Der Raum zeigt die topografischen Werkzeuge der 1869 gegründeten Berufsschulen von Rosazza, Fotografien der in Italien und im Ausland von Unternehmen des Tals durchgeführten Arbeiten, Gewerkschaftsausweise von Steinmetzen aus dem Tal, die in den Vereinigten Staaten arbeiteten, und anderes Material in Bezug auf die Arbeit von Dorfbewohnern auf der ganzen Welt als Bauherren. Milchverarbeitungs- und Wäscheraum: Dies ist ein niedriger Raum mit gewölbter Decke und Kamin. Er befindet sich über dem Stall und im Terrakottaboden ließ ein mit einer Holzplatte verschließbarer Luftschacht die von den Tieren erwärmte Luft direkt eintreten, um beim Aufwärmen zu helfen. Im Kamin hängt an einer Kette ein großer Kupfertopf, der für den Quark und die Zubereitung von Käse verwendet wird. Es sollte betont werden, dass es sich um kleine Produktionen handelte, die auf der Milch der eigenen Tiere basierten und darauf abzielten, den Familienverbrauch so weit wie möglich zu befriedigen. Alle Werkzeuge, die sich auf die beiden Aktivitäten beziehen, denen der Raum gewidmet ist, sind im Raum ausgestellt. Saal der städtischen Einrichtungen: In ihm sind zwei der drei im Tal tätigen Arbeitergesellschaften für gegenseitige Hilfe dokumentiert: die von Rosazza, gegründet 1892, und die von Campiglia Cervo, gegründet 1871, von denen das Haus Museum das gesamte Archiv bewahrt. Die beiden sozialen Flaggen werden an einer Wand angezeigt. Weiterhin gibt es topografische Instrumente und Fotografien der Berufsschulen von Rosazza, die 1869 gegründet wurden, sieben Jahre nach denen von Campiglia Cervo. An den Wänden befinden sich auch die Pässe der Steinmetze des Tals aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowie der vom Senator Federico Rosazza Pistolet, dem berühmtesten Rosazzabürger und der größte Philanthrope des Biella-Gebiets. Schulmaterialien und schließlich einige Grubenlampen werden auch ausgestellt. ZWEITER STOCK Raum der Frauen und der Mutterschaft: Dieser Raum enthält Gegenstände, die für die verschiedenen Phasen der Frau charakteristisch sind, und Gegenstände, die mit der Mutterschaft in Verbindung stehen: traditionelle Arbeits- und Urlaubskleidungen, Baby-Kits, Mitgiftinventare, Wiegen und Lauflernhilfen für Kleinkinder , etc... Hervorzuheben ist, dass die Talfrau schon immer eine berufstätige Frau war, die für die Arbeit auf den Feldern und im Wald sowie auf den örtlichen Baustellen verantwortlich war, auch und vor allem, wenn der Mann von zu Hause weg war, zum Beispiel weil er auf Baustellen in weit entfernten Orten im Einsatz war. Raum für die Handwerkskunst der Frauen Darüber hinaus beschäftigte sich die Talfrau typischerweise auch mit Nähen und Schneidern, arbeitete mit Wolle und baute Hanf an und verarbeitete ihn. Dieser Raum zeigt die Werkzeuge, die bei diesen Aktivitäten verwendet wurden, einschließlich des speziellen gusseisernen Ofens, auf dem bis zu sechs Bügeleisen gleichzeitig heiß gehalten werden können um so immer eines bereit zu haben. Videothek: Gewidmet Nello Casale (1929-1997), Dichter, Bürgermeister von Quittengo, Präsident der Berggemeinde und großer Kenner und Popularisierer der lokalen Kultur. Schlafzimmer (Fig. 2): Das Zimmer ist mit Möbeln und Gegenständen eingerichtet, die typisch für ein traditionelles Schlafzimmer sind. Beachten Sie das sehr hohe Bett, die Truhe mit der Ausrüstung, verschiedene Arten von Aufwärmpfannen, sowohl aus Holz als auch aus Metall, den in der Wand eingebbeten Schrank, das Waschbecken mit Eimer und Krug. Beachten Sie das Vorhandensein von drei Fenstern, die mit Holzplatten ausgestattet sind, und das Fehlen eines Heizsystems. DRITTER STOCK Klassenzimmer (Abb. 4): In dem Raum wurde ein typisches Klassenzimmer der umbertinischen Zeit in einer der Schulen des Obertals rekonstruiert. Aus Platzgründen wurden anstelle der größeren Grundschulbänke Kindergartenbänke eingesetzt. Saal der Uniformen und Festkleidungen: Der kleine Raum enthält traditionelle Männer- und Frauenfestkleidungen mit Hüten und Schuhen sowie Uniformen und Militärkleidungen aus der Vergangenheit. Raum mit Fotodauerausstellung: Der Raum zeigt eine Sammlung von Fotos alter Berghütten, die die höheren Bereiche des Tals prägen. Informationsraum und Empfang: Da es im Hausmuseum keine Eingangshalle gibt, wurde der Empfang im Obergeschoss geschaffen. Man findet da Informationsmaterial, Bücher und Zeitschriften. Auch die typischen Schuhe aus handgestepptem Hanfstoff sind im Raum ausgestellt. DACHBODEN Darin sind Gegenstände der Vergangenheit verschiedenster Art gesammelt (insbesondere Ausrüstung zum Skifahren, antike Schneeschuhe, ein Dreirad für Kinder mit der Form eines Flugzeugs, ein Holzkäfig für Kanarienvögel und dann auch Zimmermannswerkzeuge und Geräte zum Einschenken und Einstecken vom Korken in die Weinflaschen.
Siehe auch (nur auf Italienisch): Web Site des Haus Museums vom Oberen Cervotal Facebook Seite des Haus Museums vom Oberen Cervotal
Kategorien: Sehenswürdigkeiten von historischem Wert
Via Pietro Micca, 25, 13815 Rosazza BI |
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