Bellinzago Novarese (Novara): Badia von Dulzago
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Der Ausdruck Badia von Dulzago bezeichnet derzeit eine kleine Fraktion der Gemeinde Bellinzago Novarese in einer isolierten Lage auf dem Land. In der Vergangenheit jedoch, was jetzt einem Bauernhaus mit einigen anderen Häusern ringsum ähnlich ist, war eine Abtei mit einem benachbarten kleinen Dorf (Dorf Dulzago, in der Tat). Vom letzterem bleibt inzwischen nur sehr wenig.
Die Badia (=Abtei) wurde im frühen zwölften Jahrhundert als Ort religiöser Verehrung gegründet. Im Mittelalter übte sie wichtige geistige Funktionen für die Bewohner des Gebietes aus. Die Kanonen folgten der Regel des Heiligen Augustinus. Am Ende des Mittelalters hatte sich die religiöse Gemeinschaft in ein wichtiges landwirtschaftliches Zentrum umgewandelt. Die Umgebung wurde für die Landwirtschaft nutbar gemacht und in ein sehr produktives Land umgewandelt. La Badia wurde als Wohnkomplex organisiert: Es gab die Kirche, die Residenz des Abtes und und der Kanonen, die Häuser der Bauern und ihrer Familien, sowie einnen außerhalb der Stadt gelegenen Friedhof. Zu Beginn des achtzehnten Jahrhunderts, mit der Einführung der Viehzucht, entwickelte sich die Badia zu einem echten Bauernhof und um die Mitte des Jahrhunderts wurden neue Gebäude für die Lohnabhängigen gebaut. Das Bauernhaus war unabhängig, durch der Anwesenheit auch eines Brotbackofens, einer Schule, eines Eiskellers, eines Milchmannes und einer Getreidemühle. Während der napoleonischen Zeit wurde die Kommende unterdrückt und der Komplex kam in den Besitz der französischen Familie Reyner. Im Jahre 1845 wurde er an den Grafen Vitaliano Borromeo Arese verkauft. Die Familie Borromeo begann im Jahre 1879 ihn parzellenweise zu verkaufen und später wurde er durch die Landwirtschafts-Gesellschaft Conturbia noch weiter unterteilt. Was einst die verschiedenen Flügel der Abtei waren, beherbergen jetzt private Wohnungen.
Wenn schon das Dorf selber in der Lage ist, die Besucher zu fesseln, durch den Eindruck in eine weit entfernte landwirtschaftliche Vergangenheit zurückzukehren, so ist das eigentliche Juwel die kleine Kirche von San Giulio, aus der gleichen Zeit der Abtei, da es sie Zeugnisse ihrer Anwesenheit gibt, die aus den ersten Jahrzehnten des zwölften Jahrhunderts stammen.
Die Fassade aus dem achtzehnten Jahrhundert, einfach und fast ohne Dekoration, ist der am wenigsten interessante Teil der Kirche und lässt überhaupt nicht die Pracht des Inneren erahnen. Die anderen Teile der Kirche, vor allem der hintere, wo man die drei Apsiden und das mit für die Romanik typischen kleinen Hängebögen unter dem Dach dekorierte Mauerwerk aus Kieselsteinen und Ziegeln sehen kann, zeugen jedoch, dass es sich um eine sehr alte Kirche handelt. Bemerkenswert ist auch die Anwesenheit eines Tiburiums (zylindrische um die Außenseite einer Kuppel angeordnete Struktur), wie in vielen Kirchen in Mailand und das das Ergebnis einer späteren Ergänzung ist.
Der Innenraum, obwohl klein, ist in drei Schiffen unterteilt, die jeweils drei Spannweiten umfassen. Merkwürdigerweise sind die Abdeckungen der drei Spannweiten des Hauptschiffes verschieden voneinander: die erste, vom Eingang ausgehend, in eine Kuppel, die zweite ein Kreuzgewölbe mit großen Rippen, während die dritte gotisch und mit dünneren Rippen ist.
Die ursprüngliche Struktur der Kirche wurde im siebzehnten und im achtzehnten Jahrhundert stark verändert, insbesondere durch die Ergänzung von zwei Seitenkapellen, mit der linken, dem Heiligen Antonius von Padua gewidmet, und der rechten. der Jungfrau des Rosenkranzes gewidmet. Die ursprüngliche Fassade, wahrscheinlich eine Giebelfassade, wurde damals mit der aktuellen ersetzt. Auch wurde damals das Innere fast vollständig neudekoriert, mit dem Ersatz von fast allen romanischen Fresken (einige sind zum Glück noch auf der inneren rechten Seite und im Inneren des Tiburiums auf der Seite in Richtung Eingang) mit Fresken und Stuckwerken in einem Barock Stil der den der Fresken im Dom von Monza und im Heiligtum der Madonna der Gnaden im Ortica erinnert. Barock ist auch der große Hauptaltar, der das Presbiterium dominiert, und den Glockenturm, gebaut um 1755 und der den älteren, auf dem Tiburium, ersetzte.
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