Mandello del Lario (Lecco): Kirche Sankt Lorenz Märtyrer
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Die Erzpriesterkirche Sankt Lorenz Märtyrer ist die wichtigste Kirche in Mandello del Lario. Sie befindet sich im historischen Zentrum des Dorfes, etwas mehr als fünfzig Meter vom Seeufer entfernt.
Die Ursprünge der Kirche liegen mindestens im frühen Mittelalter, da sie bereits im 9. Jahrhundert urkundlich belegt sind. Das heutige Gebäude geht auf den Wiederaufbau von 1613 zurück, auch wenn der Glockenturm noch der der vorigen um das elfte/zwölfte Jahrhundert erbauten romanischen Kirche ist.
Die heutige Kirche hat einen Längsplan ohne Querschiff, mit einem rechteckigen Presbyterium und vier Seitenkapellen. An der Kirche ist auch die Kapelle Santa Marta angeschlossen, die baulich einer kleinen Kirche entspricht.
Die Fassade der Kirche ist völlig kahl und ohne jegliche Dekoration. Die einzigen Elemente, die vorhanden sind, sind die Eingangstür, ein halbrundes Fenster und der romanische Glockenturm, der einen Teil der linken Seite bedeckt. Die zwei Ordnungen unter der Glockenzelle beherbergen zweibogige Fenster mit einer Säule, die mit einem Krückenkapitell ausgestattet ist. Der Innenraum besteht aus einem einzigen Schiff, das mit einem Tonnengewölbe mit Lünetten ausgestattet ist, mit einem rechteckigen Fenster in jeder Lünette. Zwei weitere halbmondförmige Fenster befinden sich an der Rückwand des Presbyteriums und, größer, an der Gegenfassade. Das gesamte Gewölbe ist mit Trompe-l'oeil-Simulationen von mixtilinearen goldenen Stuckrahmen verziert, die durch Girlanden und Schriftrollen verbunden sind, die 1916 von Luigi Tagliaferri gemalt wurden. In den simulierten Rahmen befinden sich Darstellungen von Episoden aus dem Neuen Testament sowie von Engeln und Putten. Beachtenswert eine der Szenen auf der linken Seite, in der kleine Engel Kanonen mit Hämmern und Spitzhacken zerstören. Auf jeder Seite befinden sich zwei Kapellen mit der gleichen Struktur: nicht sehr tief, mit Tonnengewölbe und einem Marmoraltar. Das Retabel ist jedoch nicht echt, sondern nur im Trompe-l'oeil-Stil auf die Rückwand gemalt. Auf der linken Seite befinden sich die Kapellen der Enthauptung des Täufers und des Heiligen Kruzifixes, rechts die Kapellen der Heiligen Dreifaltigkeit (Abb. 3) und vom Heiligen Josef. Zwischen den beiden Kapellen rechts befindet sich ein Nebeneingang, darüber eine Empore für Chor und Orchester. Daneben befindet sich die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert aus geschnitztem und vergoldetem Holz. Zwischen den Kapellen links befindet sich eine zweite Empore mit einer Orgel aus dem 17. Jahrhundert mit einem geschnitzten und vergoldeten Holzgehäuse. Die Gegenfassade ist reich mit Stuck verziert, der Ende des 17. Jahrhunderts in einem exquisiten Barockstil angefertigt wurde. Sie rahmen das große Bild über dem Eingang ein, das zwischen 1684 und 1706 von Agostino Santagostino gemalt wurde und Sankt Lorenz in der Herrlichkeit des Himmels darstellt. Rechts und links vom Haupteingang befinden sich zwei Beichtstühle aus Holz von 1745. Das Presbyterium, rechteckig und vom Kirchenschiff durch eine prächtige polychrome Marmorbalustrade getrennt, in der die üblichen Säulen durch vielgestaltige Elemente wie Kartuschen und Muscheln ersetzt wurden, ist sehr tief und fast wie das gesamte Kirchenschiff breit. Auch das Presbyterium hat ein Tonnengewölbe, das wie das des Kirchenschiffes verziert ist. In der Mitte befindet sich der große Barockaltar aus geschnitztem und vergoldetem Holz, der mit einer großen Anzahl von Statuen in verschiedenen Größen geschmückt ist. Der untere Teil der Wände wird vom Chorgestühl eingenommen, das 1691 von Andrea Radaelli geschaffen wurde. Der obere Teil wird stattdessen von drei großen Teleros eingenommen, die wie das auf der Gegenfassade von Agostino Santagostino zwischen 1684 und 1706 gemalt wurden. Darin sind das Treffen zwischen St. Laurentius und Papst Sixtus II, der Prozess gegen St. Lorenz und das Martyrium des heiligen Laurentius auf dem brennenden Grill abgebildet. Sie sind umgeben von reichen barocken Stuckrahmen, die Giacomo Scotti Ende des 17. Jahrhunderts anfertigte. Über dem Eingang zum Presbyterium befindet sich ein Balken, auf dem ein Kruzifix von Francesco Micheli aus dem Jahr 1676 angebracht ist. Von der linken Seite betritt man die Kapelle Santa Marta, die vermutlich im Mittelalter eine Taufkapelle war. Sie bildet eigentlich eine Art Kirche in der Kirche. Sie besteht aus einem viereckigen Kirchenschiff, auf das sich vorn die polygonale Apsis mit dem Hauptaltar der Jungfrau des Rosenkranzes öffnet, links die Taufkepelle und rechts die Kapelle der Jungrau der Schmerzen, begrenzt durch eine Balustrade aus schwarzem Marmor und in welcher sich ein Altar aus schwarzem und orangefarbenem Marmor mit einem Retable aus demselben Material befindet. Durch die Kapelle der Jungrau der Schmerzen betretet man die Kapelle der Jungfrau von Lourdes, die eine kleine Nachbildung der berühmten Grotte enthält. Am Anfang des Durchgangs, der vom Kirchenschiff zur Kapelle Santa Marta führt, befindet sich in einer Vitrine aus geschnitztem und bemaltem Holz ein altes Fresko der Jungfrau der Schmerzen, das mehrmals übermalt wurde.
Vor der Kirche befindet sich die alte Totenkapelle, strukturell unabhängig von der Kirche und mit einem achteckigen Grundriss.
Zusammen mit der Kirche ist noch die benediktinische Klosteranlage zu erkennen, die bereits 833 n. Chr. bestand, von der nur noch der Kreuzgang erhalten ist.
Mit der Kirche verbunden ist auch das Museum für sakrale Kunst San Lorenzo, das sich in dem ehemaligen Haus der Disciplini in Santa Marta befindet, das wahrscheinlich zu Beginn des 14. Jahrhunderts errichtet wurde und von dem ein Fresko aus der Zeit zwischen den Jahrhunderten XV und XVI erhalten ist. Im Inneren werden liturgische Einrichtungsgegenstände und Gewänder von unbestreitbarem künstlerischem Interesse aufbewahrt, die sich auf die Andachts- und Prozessionsbräuche von Mandello beziehen.
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
Piazza Giovanni XXIII, 8, 23826 Mandello del Lario LC |
Kirche Sankt Lorenz Märtyrer: zusätzliche Fotos in der Sektion Photographie |