Mandello del Lario (Lecco): Heiligtum der Heiligen Jungfrau des Flusses
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Der Überlieferung nach zog der durch heftige Regenfälle angeschwollene Bach Meria zu Beginn des Jahres 1600 eine kleine Kapelle in den See, in der ein auf einen Stein gemaltes Gnadenbild der Jungfrau Maria aufbewahrt wurde. Ein paar Tage später wurde das Bild, wie durch ein Wunder erhalten, im Flussbett in der Nähe des Sees gefunden. Am Ort der Entdeckung beschlossen die Einwohner des Dorfes, ihm zu Ehren eine Kirche zu bauen, wobei das wiederentdeckte Bild Altarbild des Hochaltars werden sollte.
Der Bau des Gebäudes begann 1625 auf Wunsch der Gemeinde und auf Anregung einer großen Spende der Adelsfamilie Airoldi. Zwischen 1633 und 1638 wurden die plastische Ausschmückung des Presbyteriums und des Schiffes der Kirche sowie die Fresken des Gewölbes und des Intrados des Triumphbogens ausgeführt. Die Dekoration der Wände der Kirche wurde zwischen 1736 und 1756 ausgeführt. Der Bau der Sakristei geht auf das Jahr 1670 zurück, während der Portikus 1682 gebaut wurde. Draußen befinden sich die Kapellen der Via Crucis, die zwischen Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut wurden. Zu Beginn des letzten Jahrhunderts wurden die Originalgemälde der Kapellen durch Reproduktionen auf Tafeln ersetzt. Der achteckige Glockenturm stammt aus dem Jahr 1812.
Das Gebäude hat eine unregelmäßige achteckige Form mit abwechselnd langen und kurzen Seiten, die teilweise durch das Vorhandensein eines großen Portikus mit neun Bögen an der Vorderseite, der von Granitsäulen getragen wird, und durch die tiefe polygonale Apsis an der Rückseite verdeckt wird. Die Seite, die die Fassade bildet, fällt mit einer der Längsseiten zusammen. Der Glockenturm lehnt an der linken Seite, während sich oben auf dem Dach eine Laterne befindet.
Das Innern ist reich mit spätbarocken Stuckaturen und Fresken ausgestattet. Das Gewölbe ist mit einem Trompe-l'oeil-Fresko geschmückt, um einen kreisförmigen Raum zu simulieren, der zum Himmel hin offen ist. An der Spitze der Wände dieses imaginären kreisförmigen Raums befindet sich eine Balustrade, die mit Blumenvasen bereichert ist und um die sich Putten und musizierende Engel befinden. In den Lünetten sind die zwölf Apostel dargestellt. Die Innenwände sind durch Pilaster gegliedert. An der Gegenfassade befindet sich eine Chorempore. Sie beherbergt eine Orgel in einem reich vergoldeten Stuckrahmen mit Engeln, Putten und einem Puttenkopf. Die kurzen Wände haben alle die gleiche dekorative Struktur. An der Basis ein Oval, das eine Szene aus dem Leben Mariens in einem prächtigen barocken Trompe-l'oeil-Rahmen darstellt. In der Mitte, in einer Nische mit reich verziertem Rahmen aus vergoldetem Stuck, eine Statue einer Figur aus dem Alten Testament (David, Salomo, Jesaja und Micha). Oben, auch hier in einem mixtilinearen Trompe-l'oeil-Rahmen, die Darstellung eines der Evangelisten. Die langen Seitenwände werden unten von den Seitentüren und oben von zwei Gemälden eingenommen, die Episoden aus dem Leben der Jungfrau Maria darstellen (Flucht nach Ägypten und Geburt der Jungfrau) und die sich in aufwändigen Stuckrahmen befinden, an deren Spitze ein Engel steht, der von zwei Putten flankiert wird. Beachtenswert auch die Statuen, die oben auf den Pilastern an den Ecken der Wände platziert sind. Sie stellen verschiedene Heilige dar, die von der Gemeinde verehrt werden. An den Seiten des Eingangs sind insbesondere die Heiligen Rocco und Sebastian zu erkennen. Besonders reich ist die Dekoration der Apsis: Vergoldete Stuckrahmen unterstreichen die Segmentierung des Apsis Beckens und umschließen Tafeln mit Darstellungen der Himmelfahrt (Mittelsegment) sowie Putten und musizierenden Engeln. Andere Szenen von musizierenden Engeln sind in zwei der vier Lünetten dargestellt (die anderen beiden sind von Fenstern besetzt). An den Wänden, umgeben von prächtigen vergoldeten Stuckrahmen, vier große Gemälde, die 1696 bei dem Maler Giacomo Antonio Sant'Agostino in Auftrag gegeben wurden und Episoden aus dem Leben der Jungfrau darstellen: Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi und Darbringung im Tempel. Das Retabel, das eine architektonische Struktur hat und reich mit vergoldeten Putten, Girlanden und Puttenköpfen geschmückt ist, dient praktisch als prächtiger Rahmen für das auf wundersame Weise wiederentdeckte heilige Bild. Dieses Bild, das eine mit einem blauen Mantel gehüllte Jungfrau mit Kind darstellt, wurde erst 1793 als Altarbild in das Retabel eingefügt.
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
Via Falk, 3, 23826 Mandello del Lario LC |
Heiligtum der Heiligen Jungfrau des Flusses: zusätzliche Fotos in der Sektion Photographie |