Momo
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Momo ist ein italienisches Dorf mit fast 2500 Einwohnern in der Provinz Novara in Piemont. Es liegt etwa 15 km nördlich von Novara, geografisch im Zentrum des Provinzgebiets. Es umfasst die Fraktionen Agnellengo, Alzate und Castelletto, unabhängige Gemeinden bis Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf dem Gebiet der Gemeinde Momo gibt es noch heute zehn Kirchen und vier Friedhöfe. Es wird vom Bach Agogna durchquert.
Das Gebiet scheint bereits in vorrömischer Zeit von kleinen verstreuten Menschengruppen keltischen Ursprungs besiedelt gewesen zu sein. Die Neuordnung der Landwirtschaft in römischer Zeit führte zu einem Bevölkerungswachstum. Momo wird zum ersten Mal in einem Dokument aus dem Jahr 892 erwähnt. Im frühen Mittelalter lag die Bedeutung von Momo darin, dass es auf halbem Weg zwischen den beiden Machtpolen Novara und San Giulio von Orta lag, direkt an der Straße, die sie in Verbindung setzte, Straße die zuerst "Settimia" und dann "Francisca" hieß. 1154 wurden die Burg von Momo und das Dorf, damals unter dem Einfluss Mailands, von Friedrich Barbarossa erobert und zerstört. Momo wurde dann in den Kampf zwischen den Visconti und dem Markgrafen von Monferrato verwickelt, der zu einer erneuten Zerstörung der Burg führte. Es folgte eine lange Zeit der Herrschaft Mailands über Momo, mit der Gründung des Sforza-Lehens von Momo, das ab 1466 den Da Casate zugeteilt wurde. Die Feudalrechte gingen dann 1534 für einige Jahrzehnte an die Visconti von Fontaneto und ab 1580 an die Pernati über. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts wurde Momo schwer von der Manzoni-Plage heimgesucht, die zum Tod von etwa der Hälfte seiner Einwohner führte. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts musste das damals unter österreichischer Herrschaft stehende Herzogtum Mailand die Novara Gegend an die Savoyen abtreten. 1928 wurden die Gemeinden Agnellengo und Alzate mit der Gemeinde Momo zusammengelegt.
Momo ist eine kleine Gemeinde, aber sie ist sehr reich an kulturellem Erbe und Attraktionen für Touristen, die sich für Geschichte und Kunst interessieren.
- Oratorium der Heiligen Dreifaltigkeit (größeres Bild): Es ist die Hauptattraktion des Dorfes und hat sich in letzter Zeit einen wachsenden und wohlverdienten Ruhm erworben. Die kleine Kirche wurde wahrscheinlich um das Jahr 1000 von den cluniazensischen Mönchen einer der beiden damals in der Gegend bestehenden cluniazensischen Abteien erbaut.
Innen ist sie durch einen Freskenzyklus gekennzeichnet, der die Innenflächen ab der zweiten Spannweite eingeschlossen einnimmt und der Ende des 15. Jahrhunderts von der Werkstatt von Cagnola gemalt wurde. Fresken von Heiligen sind auch an der Außenseite vorhanden, obwohl sie inzwischen ziemlich verblasst sind. Oratorium der Heiligen Dreifaltigkeit in Detail. - Kirche der Geburt der Jungfrau Maria: Sie ist die Pfarrkirche von Momo im engeren Sinne. Auch sie hat sehr alte Ursprünge, da die erste Version der Kirche im zwölften Jahrhundert erbaut wurde. Ursprünglich war sie die Kapelle des Schlosses von Momo, so sehr, dass sie als Kirche Santa Maria in Castrum Veteris bezeichnet wurde.
Ihr heutiges Erscheinungsbild, gekennzeichnet von fantasievollen Wandstuckarbeiten, ist von den Veränderungen des Barockzeit geprägt. 1860 wurde die Kapelle der Heiligen Zeno und Telcla hinzugefügt, deren Reliquien unter dem Altar in geschnitzte und vergoldete Holzvitrinen in der Kapelle selbst gebracht wurden. Kirche der Geburt der Jungfrau Maria in Detail.
- Kirche Sankt Martin (Fig. 2): Sie befindet sich in Momo in engerem Sinn. Sie wird erstmals 1347 urkundlich erwähnt und auch sie ist somit eine sehr alte Kirche. Es wird angenommen, dass der älteste Teil des Gebäudes aus dem elften Jahrhundert stammt.
Ende des 17. Jahrhunderts wurde die Kirche, noch eine spätmittelalterliche romanische Kirche, erheblich erhöht und mit einem Tonnengewölbe mit noch heute vorhandenen Lünetten ausgestattet. Noch heute sind außen an den Seitenwänden Reste der Hängebögen sichtbar, die in der ursprünglichen Kirche unmittelbar unter dem Dach standen. Südlich der Kirche, mit dem Eingang vom Presbyterium aus, befindet sich die Sakristei; Die Glocke befindet sich unter einer Zinne und wird vom Presbyterium aus geläutet. 1799 ein Kosakenkommando unter General Suvaroff, der in dieser Kirche untergebracht wurde, brannte die Türen nieder und entweihte sie. Seitdem blieb die Kirche bis 1850 geschlossen. Alle Fenster, insbesondere das hinter dem Altar und das an der Gegenfassade, sind mit aufwendigen Stuckrahmen versehen. Das Kirchenschiff ist einschiffig und seine Wände sind durch Pilaster gekennzeichnet. Unter dem Gewölbe befindet sich ein doppeltes Gesims, das sich entlang des gesamten Umfangs der Kirche mit Ausnahme der Rückwand erstreckt. In der letzten der vier Spannweiten, in die das Kirchenschiff unterteilt ist, sind diese Gesimse mit Stuckranken und -girlanden bereichert. Es gibt kein separates Presbyterium: Der Hauptaltar (der auch der einzige vorhandene Altar ist) steht an der Rückwand. Er wird von einem großen Retabel mit architektonischer Struktur aus polychromem Marmor dominiert, das als Rahmen für ein Altarbild dient, das eine Jungfrau mit Kind und Heiligen darstellt. Leider befindet sich die Kirche derzeit in einem prekären Erhaltungszustand. Die Hoffnung ist, dass sie so bald wie möglich wiederhergestellt werden kann! - Kirche Santa Maria Assunta: Die Kirche Santa Maria Assunta war ursprünglich die Pfarrkirche von Castelletto, einst eine eigenständige Gemeinde und heute eine Fraktion von Momo. Die Kirche ist heute keine Pfarrkirche mehr, sondern eine Filialkirche.
Sie wird bereits in einem Dokument aus der Mitte des 14. Jahrhunderts erwähnt. Ihre heutige Struktur ist jedoch auf Arbeiten zurückzuführen, die Ende des 17. Jahrhunderts durchgeführt wurden. Das Innern zeichnet sich durch eine gelungene Mischung aus barockem Stuck und gemalten Dekorationen aus dem Jahr 1939 aus. Kirche Santa Maria Assunta in Detail. - Oratorium der Heiligen Maria von Linduno: Das Oratorium Santa Maria von Linduno befindet sich in der Ortschaft Linduno, einer kleinen Gruppe von Bauernhäusern, die administrativ zur Gemeinde Momo gehören und ziemlich genau auf halber Strecke zwischen Momo und Bellinzago Novarese liegen. Es handelt sich um ein ländliches Oratorium, dessen erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahr 1324 stammt. Die Apsis und die Rückwand sind vollständig mit Fresken bedeckt, die 1468 vom Maler Luca di Campo und seiner Werkstatt gemalt wurden.
Oratorium der Heiligen Maria von Linduno in Detail. - Kirche San Lorenzo: Sie befindet sich in der Fraktion Alzate. Die jetzige Kirche wurde in den Jahren 1882-1883 mit einer orthogonalen Ausrichtung in Bezug auf die Kirche, die sie ersetzte, gebaut. Das Projekt ist Don Ercole Marietti zu verdanken. Heute ist sie eine Pfarrkirche.
Die Struktur ist klassisch, wobei das Innern in drei Schiffe unterteilt ist. Äußerlich zeichnet es sich dadurch aus, dass die Fassade schmaler ist als der Kirchenkörper und die Verbindung durch zwei abgerundete Körper erfolgt (der linke entspricht der Taufkapelle). Der Hauptaltar ist dem Allerheiligsten geweiht. Außerdem gibt es zwei Seitenaltäre. Der linke ist dem Tod vom Heiligen Joseph gewidmet (mit einem großen Altarbild von Achille Lampugnani aus dem Jahr 1893, das den heiligen Joseph auf seinem Sterbebett darstellt), der rechte der Jungfrau des Rosenkranzes. An den Wänden der Seitenschiffe hängen zwei große Gemälde eines unbekannten Künstlers. Das linke zeigt die in Kapitel 5 der Apokalypse beschriebene Szene, das rechte das Abendmahl Jesu mit den Aposteln. Alle Innenflächen der Kirche sind mit Neorenaissance Fresken von Luigi Morgari aus dem Jahr 1905 geschmückt. Insbesondere auf dem Gewölbe des Mittelschiffs zeigen zwei große Fresken das Martyrium von San Lorenzo und die Thronende Jungfrau. Fresken anderer Heiligen schmücken die Seitengewölbe. Da Teile der vorigen in die jetzige Kirche eingegliedert wurden, befindet im hinteren Teil der Kirche, außen aber an geschützter Stelle, noch eine Anbetung der Hirten die aus der vorigen Kirche stammt. - Kirche der Heiligen Nazario und Celso (Fig. 4): Es ist die Pfarrkirche der Frektion Agnellengo. Sie wurde wahrscheinlich gegen Ende des 15. Jahrhunderts erbaut, als die alte denselben Heiligen geweihte Kirche, die sich südlich der heutigen Stadt befand und über die nur sehr wenig bekannt ist, nicht mehr benutzt werden konnte. Leider ist eine Besichtigung nicht möglich gewesen.
Die Fassade mit zwei Ordnungen zeichnet sich durch das Vorhandensein eines Vorbaus vor dem Eingang und von zwei Nischen mit den Statuen der beiden geweihten Heiligen aus. Auf der linken Seite befindet sich ein Beinhaus aus der Barockzeit. - Oratorium San Rocco: Es steht nordwestlich von Momo selbst und wurde in den Jahren 1630–1637 beim örtlichen Krankenhaus für die Pestkranken errichtet. Es ist ein sehr einfaches Gebäude, aber nicht ohne Raffinesse. Die durch ein Gesims vertikal in zwei ungleiche Teile geteilte Fassade wird durch zwei Nischen mit Fresken bereichert, die San Rocco und San Sebastiano darstellen, sowie durch ein Fresko einer jungfrau mit Kind in der Mitte. Es gibt drei Fenster: zwei an den Seiten des Eingangs mit einem Rahemn mit einem Engelskopf an der Spitze und eines in einem schönen Rahmen, der Girlanden mit einem Engelskopf an der Spitze darstellt. Das Innern besteht aus einem einzigen Saal mit einer recht großen rechteckigen Apsis. An ihrer Rückwand scheint früher eine Serliana gewesen zu sein, die aber jetzt zugemauert ist. Der Altar wird dominiert von dem unechten großen barocken Retabel (eigentlich direkt auf die Rückwand aufgebrachter Stuckschmuck), das mit Voluten und Putten angereichert ist. Es umrahmt ein großes Fresko, das die Jungfrau und das Kind mit den Heiligen Andrea, Sebastiano und Rocco darstellt.
Das Oratorium wurde kürzlich vollständig restauriert. - Kloster der Umiliaten und Kirche San Bartolomeo: Das ehemalige Kloster San Bartolomeo und die gleichnamige Kirche nehmen ein großes Gebiet westlich der Pfarrkirche von Momo ein. Der Bereich wird von einer bis zu 4,5 m hohen Mauer begrenzt. Ursprünglich waren dies im Mittelalter zwei benachbarte, aber getrennte Klöster, von denen eines St. Maria Magdalena und das andere Sankt Bartolomeo gewidmet war. 1543 zogen die Nonnen der ersteren nach Novara, und daher wurde dem Kloster von San Bartolomeo auch das von Santa Maria Maddalena einverleibt.
1782 zogen auch die Nonnen des Klosters San Bartolomeo nach Novara und 1805 wurde der Komplex aufgeteilt und an Privatpersonen verkauft, wodurch der größte Teil des darin enthaltenen Vermögens verloren ging. Derzeit kann der Komplex nicht besichtigt werden, mit Ausnahme einiger Innenhöfe, in denen noch einige Gegenstände aus dem Kloster aufbewahrt werden. Nicht einmal die Kirche San Bartolomeo ist zugänglich. - Castrum Vetus (Fig. 1): In Momo als Verwaltungseinheit verstanden, gibt es drei Gebäude, die ursprünglich Schlößer entsprachen. In Momo im engeren Sinne befindet sich das sogenannte Castrum Vetus, dh die Überreste des alten mittelalterlichen Schlosses von Momo. Ursprünglich nahm es eine große Fläche ein, so dass auch die heutige Pfarrkirche eingeschlossen wurde und es war von einem Wassergraben umgeben. Es wurde zusammen mit dem Dorf ein erstes Mal von Federico Barbarossa im Jahr 1154 und dann ein zweites Mal während des Krieges (1357-1358) zwischen den Visconti und den Markgrafen von Monferrato zerstört.
In den folgenden Jahrhunderten war es abwechselnd im Besitz vieler der wichtigsten Familien der Gegend: Cattaneo, Barbavara, Della Porta, Tornielli, Visconti di Fontaneto, Pescatori, Boniperti, Caccia und Avogadro. Derzeit sind noch Teile der Umfassungsmauer und ein Teil der eigentlichen Schlosses, eingebaut in Wohnbauten aus verschiedenen Epochen, zu sehen. - Schloß von Agnellengo: Es zeichnet sich durch den gedrungenen Turm aus, der im 15. Jahrhundert von den Caccia aus Mandello erbaut wurde. Der obere Teil des Turms beherbergt einen Taubenschlag, während an der Spitze ein kleiner Glockenturm mit einer Glocke steht. Auf dem Turm befindet sich noch ein Wappen der Natta d'Alfiano, die von 1779 bis 1826 die Besitzer waren.
Der Turm ist Teil eines viereckigen Gebäudes, das ursprünglich im Mittelalter (11. und 12. Jahrhundert) ein Kloster der Umiliaten war. 1314 zog das Kloster nach Momo und die Struktur wurde in ein Schloß umgewandelt. - Schloß von Castelletto: Die Existenz des Schlosses, das heute wie ein strenges und sehr großes viereckiges Gebäude aussieht, das sich in einem leicht erhöhten Bereich der Fraktion Castelletto befindet, ist seit dem zwölften Jahrhundert dokumentiert.
Die Struktur hat eine unregelmäßige rechteckige Form und umfasst einen großen, 40m langen Innenhof in der Mitte, der aus der Zusammenlegung von zwei ursprünglich getrennten Höfen entstanden ist: dem nördlichen Landwirtschaftshof und dem südlichen befestigten und bewohnten Hof. Das Schloß hatte daher immer parallel die landwirtschaftlichen Wohn- und Verteidigungsfunktionen. Sehr interessant sind die Wandstrukturen, bei denen man durch den Wechsel der verschiedenen Mauerwerkstypen den Wechsel historischer Epochen erkennen kann. - Turm von San Pietro: Er liegt an der Regionalstraße 229. Er ist der Rest des Glockenturms der Kirche St. Peter.
Es ist ein massiver viereckiger Bau aus der Mitte des 11. Jahrhunderts, etwa 8 Meter hoch und vollständig aus horizontal angeordneten Kieseln und Steinen mit grob rechteckigen Ecksteinen.
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