Momo (Novara): Oratorium der Heiligen Dreifaltigkeit
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Das Oratorium der Heiligen Dreifaltigkeit von Momo ist ein Schatz der Kunst und der Geschichte, der erst seit wenigen Jahren den verdienten Ruhm erlangt hat. Die Kirche liegt etwas mehr als 1 km nördlich des Dorfes Momo und befand sich in der Antike entlang einer der Routen, die von Pilgern auf dem Weg nach Santiago de Compostela, Rom und Loreto zurückgelegt wurden. Dies wird durch die Anwesenheit von Fresken im Inneren bestätigt, die die Szene der Jünger von Emmaus mit Jesus in den Schuhen eines Pilgers aus Santiago, der Transport des Heiligen Hauses nach Loreto und den Pilgern Unterkunft anzubieten als Beispiel für ein Werk der Barmherzigkeit darstellen.
Die kleine Kirche wurde wahrscheinlich um das Jahr 1000 von den Cluniac-Mönchen einer der beiden Cluniac-Abteien erbaut, die in jener Zeit in der Gegend existierten, eine weibliche und eine männliche. Ein Beweis dafür ist die Widmung an die Dreifaltigkeit, die den Cluniacs am Herzen lag, und die Anwesenheit einer Cluniac Nonne im Fresko des Jüngsten Gerichts. Die Datierung des Baus auf das Jahr 1000 wird auch durch die Struktur der Apsis und der Basis des Glockenturms bestätigt. Die verwendeten Materialien sind Flusskiesel, die mit teilweise gebrannten Ziegeln und Mörtel durchsetzt sind.
Ausgrabungen im Kirchenschiff während der Restaurierung im Jahr 1998 brachten Urnen keltischen Ursprungs ans Licht. Dies deutet darauf hin, dass der Ort bereits in vorchristlicher Zeit religiöse Gebäude beherbergte.
Zu Beginn des fünfzehnten Jahrhunderts wurde das Innern mit der Aufteilung des Kirchenschiffs in drei Spannweiten durch die Hinzufügung von zwei Spitzbögen modifiziert, die das Holz- und Ziegeldach stützten.
Der Freskenzyklus, der die Innenflächen ab der zweiten Spannweite einnimmt, wurde Ende des 15. Jahrhunderts von der Werkstatt Cagnola gefertigt. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde die südliche Außenmauer mit Fresken bemalt. Darauf wurden die Figuren von Sant'Antonio Abate, San Giulio, San Cristoforo und San Grato gemalt. An der der Apsis wurde eine Kapelle errichtet (Abb. 5) um das verehrte Fresko der Madonna der Geburt Christi, Fresko aus dem späten fünfzehnten Jahrhundert das an der Außenwand der Apsis angebracht war.
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde die Kirche fassadenseitig um eine Spannweite erweitert. Weiterhin wurde der große Portikus, welcher noch heute zu sehen ist, dran gelehnt. Als Beleg für diese Erweiterung ist die Tatsache zu nennen, dass die Fresken an den Wänden der ersten Spannweite aus dem 16. Jahrhundert stammen (eins aus dem Jahr 1548), ebenfalls aus der Werkstatt von Cagnola, in diesem Fall jedoch von Sperindio Cagnola gemalt.
Die Bedeutung der kleinen Kirche wird durch die Tatsache belegt, dass Papst Clemens VIII 1592 denjenigen, die sie besuchten, den Plenaranlass gewährte.
Der Glockenturm wurde erst 1597 mit dem Einsetzen der Glocke in die Glockenzelle fertiggestellt.
Im 17. Jahrhundert wurde dem hinteren Bogen ein Holzbalken mit der Aufschrift "Non veni mittere pacem sed gladium" hinzugefügt. Leider ging bei der Intervention ein Teil der Fresken im Unterbogen verloren.
Hervorzuheben ist, dass die Fassade erst 1610 fertiggestellt wurde. Zuvor war die Kirche nur durch ein Gitter verschlossen.
Schließlich wurde 1620 neben der Kirche ein weiteres Gebäude hinzugefügt, um einen Einsiedler Unterkunft zu geben. Dierer sollte die Kirche hüten und die Almosen sammeln. Zu seiner Verfügung ein Brunnen und ein Obstgarten.
Die Fresken Der Hauptfreskenzyklus (in Feldern unterteilt, sehr ähnlich den modernen Comics) ist der Heilsgeschichte gewidmet. Der Zyklus beginnt an der Apsis, wo die Dreifaltigkeit in einer mehrfarbigen Mandel und von fünf Engel getragen dargestellt wird. Darüber zwei musizierende Engel, darunter in einem Band die zwölf Apostel. Unten, schließlich, die Darstellung der Sieben Werke der Barmherzigkeit. An den Wänden stehen 13 Episoden der Kindheit Jesu und 23 seiner Passion, die durch weiße oder rote Bänder getrennt sind. Natürlich gibt es auch eine Darstellung des Jüngsten Gerichts, aufgeteilt in fünf Tafeln (Urteil, Schwebe der Kinder, Schwebe der Väter, Fegefeuer und Hölle) und die Verkündigung auf dem Triumphbogen. Auf den Unterbögen schließlich Darstellungen von Heiligen.
Die Fresken im Hauptzyklus sind spätgotisch und zeigen die typischen Stilelemente der Cagnola-Werkstatt hervor: Fußböden aus roten Kieselsteinen, häufige Verwendung von Brokat um Kleidungen eleganter zu machen und wichtige Figuren hervorzuheben, Throne der Jungfrau mit Pflanzenmotiven geschmückt, dramatische Darstellung der Wunden Jesu in den Szenen der Passion, Heiligenschein Christi mit dem goldenen Teil, der merkwürdige "Mäuseohren" bildet. Im Allgemeinen sind die Darstellungen eher flach, mit sehr definierten Linien und chromatischen Bereichen, so dass die Haare fast wie nasse Haare in dem der Kamm gerade verstrichen ist dargestellt werden.
Die Fresken in der ersten Spannweite und im Freien wirken dagegen bereits stärker von den neuen Renaissanceweisen beeinflusst, mit nuancierteren Farben und weicheren Linien.
Hier unten einige nützliche Informationen, um das Oratorium zu besuchen. Für diejenigen, die möchten, kann man in der Kirche ein Fotobuch kaufen, in dem alle Fresken der Kirche dargestellt werden.
Schließlich bietet das Oratoriu den Komfort, direkt nebenan eine Trattoria zu haben, wo man zu einem guten Preis essen kann!
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
SP229, 28015 Momo NO |
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