Romano di Lombardia (Bergamo): Basilica von San Defendente
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Die Basilika vom Heiligen Defendente ist die bedeutendste, wenn auch nicht die auffälligste Kirche in Romano di Lombardia, da sie fast versteckt zwischen der imposanten Pfarrkirche und der neugotischen Kirche von Santa Maria von Lourdes (auch bekannt als Kirche der Grotte) steht. Darüber hinaus läßt die graue Fassade, die erst im 20. Jahrhundert um das Spätrenaissance Portal herum fertiggestellt wurde, nichts von dem Reichtum an Farben und Dekorationen des Innenraums erahnen (Abb. 4). Dieser Reichtum verbirgt fast die Anomalie der inneren Struktur, die nur ein Seitenschiff umfasst, das auf der linken Seite, nicht aber das rechte.
Die Basilika von San Defendente wurde nach der rettenden Erscheinung des Heiligen einem Mann Namens Tolotto von Stezzano während einer Pestepidemie errichtet. Für die erhaltene Gnade ließ die Gemeinde das Heiligtum errichten und zerstörte die verschiedene ältere Oratorien, die sich am Ort befanden. Ursprünglich gab es nur ein einziges Schiff, das heutige Mittelschiff, mit Tonnengewölbe versehen und mit nur vier Seitenaltären in flachen rechteckigen Kapellen. Die letzten beiden dienten tatsächlich als unsachgemäßes Querschiff. Aber auch diese wurden bereits 1577 den Bruderschaften der Heiligen Dreifaltigkeit und des Heiligen Rosenkranzes gewährt. Das Presbyterium war ursprünglich flach, begrenzt durch die Notwendigkeit, den Gehweg innerhalb der Dorfmauern frai zu lassen. Das sehr hohe Presbyterium, das einzigartigerweise durch eine hohe monumentale Treppe bis über den alten mittelalterlichen Mauern verlängert wurde, ermöglichte die Instandhaltung des darunterliegenden Militärwegs. Es wurde von 1642 bis 1644 nach einem Projekt des römischen Architekten Gio Antonio Rossi Polissena erbaut.
Das linke Seitenschiff wurde 1940 nach einem Entwurf des Architekten Barboglio gebaut. Dem Projekt zufolge hätte ihm ein symmetrisches rechtes Seitenschiff entsprechen müssen, das jedoch nicht realisiert wurde, weil dies die Zerstörung der alten Sakristei aus dem 17. Jahrhundert und des darüberstehenden Sitzes der Bruderschaft des Heiliges Sakraments zur Folge gehabt hätte. Es dauerte ziemlich lange, bis die Bilddekoration der Basilika fertiggestellt wurde, so dass sie sowohl Renaissance- als auch neoklassizistische Elemente enthält, die jedoch auf harmonische Weise miteinander zusammengebracht sind. Die Dekoration der Kirchenstrukturen ist neoklassisch (obwohl die Wahl starker Farben und die Verwendung der Trompe-l'oeil-Technik noch immer Rokoko sind) und wurde Ende des 18. Jahrhunderts von Filippo Comerio angefertigt. Ihm verdanken wir die gesamte Dekoration des Gewölbes des Hauptschiffs und des Presbyteriums, die ein gegliedertes System großer Tafeln unterschiedlicher Form umfasst, in dem die Geschichten des Lebens des Titelheiligen dargestellt sind. Die Tafeln sind durch gefälschte Stuckleisten, Gesimse, Rosetten und symbolische Ornamente miteinander verbunden.
Das Gebäude kann als eine Galerie von Gemälden und Kunstwerken verschiedener Epochen betrachtet werden. In der Kapelle des Kruzifix (erste linke Kapelle) ist besonders die große Leinwand von Aurelio Gatti hervorzuheben, bekannt als Il Sojaro, ein Maler aus Cremona, der zwischen den sechziger Jahren des 16. und frühen 17. Jahrhunderts auch in Soncino, Crema und Crema Gegend tätig war. Das Kunstwerk (Abb. 1) wurde vor allem von der Familie Suardi finanziert, so dass die vier Brüder Suardi, Gianandrea, Giambattista, Lauro und Ludovico von Aurelio Gatti in schwarzer Kleidung unten rechts kniend unter dem schützenden Heiligen Defendente, Widmungsträger der Kirche und Schutzpatron von Romano, sich darstellen ließen. Auch wertvoll ist das Altarbild auf der anderen Seite in der dritten Kapelle links, von Enea Salmeggia im Jahr 1606 gemalt und der Heiligen Dreifaltigkeit gewidmet (Abb. 4). In ihm ist die die Dreifaltigkeit zwischen den Heiligen Maria Magdalena und Bernardo da Mentone dargestellt.
An der gegenüberliegenden Wand befindet sich, in der ersten Kapelle rechts (Abb. 3), einer der letzten Altäre der Provinz, die der christlichen Lehre gewidmet sind, und über welchem die von Andrea Pozzo gefertigte Lünette zu bewundern ist, in der der Streit Jesu im Tempel darstellt ist.
Ebenfalls von Aurelio Gatti, im Jahr 1590 gefertigt, ist das Altarbild vom Hochaltar, das die rettende Erscheinung vom Heiligen Defendente an die Pestopfer außerhalb der Mauern von Romano darstellt. In ihm befindet sich eine originalgetreue Darstellung der Stadt am Ende des 16. Jahrhunderts, mit den Mauern, der Festung und der Pfarrkirche aus dem 14. Jahrhundert.
In der Kirche sind auch zwei wertvolle Gemälde aus der Barockzeit von Pietro Ricchi (1606-1675) aus Lucca bewahrt: die beiden großen Gemälde von San Defendente und Sant'Alessandro an den Seitenwänden der Kapelle der Pietà (zweite links), die von der Bruderschaft der Heiligen Dreifaltigkeit am Ende des sechzehnten Jahrhunderts gegründet worden war.
Schließlich von Pietro Mango aus Neapel sind zwei große Leinwände an den Seitenwänden des Vorpresbiterium der Kirche.
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
Via Torquato Tasso, 13, 24058 Romano di Lombardia BG |
Basilica von San Defendente: zusätzliche Fotos in der Sektion Photographie |