Castiglione Olona
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Auf zwei Hügeln nur wenige Kilometer südlich von Varese gelegen, etwa auf halber Strecke zwischen den südlichen Spitzen des Maggiore und des Comer Sees, das Dorf von Castiglione Olona hat sehr alte Ursprünge. Nach einer Legende soll es sogar auf das Jahr 401 nach Christus zurückgehen, als der römische General Stilicho ein Lager aufbaute, auf dessen Spuren sich das Dorf entwickelte. Wie der Name sagt, liegt es am Fluss Olona.
Einige Jahre vor dem Jahr 1000 ließ sich eine in das Lehen von Castiglione Olona investierte Familie in der Stadt nieder. Diese Familie wird den Namen der Stadt selbst tragen und ab diesem Moment werden ihre Mitglieder den Familiennamen "von Castiglione" oder auch nur "Castiglioni" tragen. Und mit dieser Familie wird das Dorf zum Protagonisten vieler historischer Ereignisse werden.
Während des Mittelalters war Castiglione Olona, ??in jener Zeit mit Burg und Wehrmauern versehen (die letzten bestehen zum Teil bis zum heutigen Tag) in den vielen Schlachten und Kriegen beteiligt, die jene Zeit kennzeichneten, vor allem die zwischen den Familien Visconti und Torriani. Die Stadt war mit Castelseprio verbündet, stand aber auch in Konflikt mit ihr für einige Privilegien, die sie beanspruchte. Zweimal wird Castiglione Olona von den Mailänder Armeen belagert, aber in beiden Fällen kann es der Belagerung überstehen.
Der Ruhm von Castiglione Olona ist fast ausschließlich auf Kardinal Branda Castiglioni zurückzuführen, ein Mann der Kirche, ein Gelehrter und ein Patron. 1350 in Mailand geboren, das Leben und und die Werke des Brandas werden für das Dorf Castiglione Olona etwas Einzigartiges sein, dessen Reflexe es auch heute noch zu einer Schlüsselfigur für die Entwicklung einer Stadt von hohem künstlerischem und kulturellem Wert machen. Er verwandelte das Herkunftsdorf seiner Familie von einem kleinen landwirtschaftlichen Zentrum in eine Musterstadt und bereicherte sie mit Kirchen und Gebäuden an der Spitze seiner Zeit. Um dies zu erreichen, engagierte er Künstler und Architekten aus der Toskana, die zu jener Zeit ein Leuchtfeuer der Kultur und der Moderne auf europäischer Ebene war. Aus diesem Grund ist Castiglione Olona auch als eine toskanische Insel in der Lombardei bekannt.
Auf den Mauern des Schlosses baute er die Collegiata (größeres Bild) und neben ihr das Baptisterium, das von Masolino da Panicale, dem brillantesten der von ihm beauftragten Künstler, mit Fresken geschmückt wurde. Er erweiterte die eigene Wohnung, heute Palast Branda (Abb. 2), der er einen Flügel für seine Familie hinzufühgt. Er erneuert schließlich die Kirche des Heiligen Grabes, als Villa Kirche bekannt (Abb 3), weil sie sich in der Mitte des zentralen Platzes der Stadt vor dem Castiglioni Palast befindet. Er ließ auch einen Palast, hinter der Villa Kirche errichten, wo sich heute das Rathaus befindet, das der Kultur und Bildung junger Menschen gewidmet ist. Es ist der als Scholastika bekannte Palast (Abb. 4), in dem bis 1880 Jugendliche unterrichtet wurden, die Talent hatten, aber nur wenige oder gar keine Mitteln, um es zu entwickeln. Branda Castiglioni wird auf Kosten der Familie Castiglioni einen Schulleiter an die Spitze der Schule stellen.
Weitere Gebäude werden in einem der historischen Zentren von größtem künstlerischem Wert der Lombardei gebaut. Er erweitert schließlich den Palast der Castiglioni di Monteruzzo, bekannt als Corte del Doro, heute das einzige italienische und vielleicht sogar europäische Museum für plastische Kunst, das MAP.
Nenneswert sind weiterhin:
- Schloss von Monteruzzo: Gebäude aus dem 19. Jahrhundert, das ursprünglich der Adelsfamilie Castiglioni di Monteruzzo gehörte.
Das Schloss, das sich auf einem Hügel befindet, von dem aus man den mittelalterlichen Teil von Castiglione Olona bewundern kann, wird derzeit als Kongresszentrum genutzt. - Kirche der Jungfrau auf dem Land: Erbaut um die Wende des 16. und 17. Jahrhunderts. Der Hauptaltar beherbergt ein Altarbild, das von verschiedenen Experten Morazzone zugeschrieben wird.
Gegenüber, im Kirchhof, befindet sich weiterhin das Oratorium S.Maria Rosa aus dem 15. Jahrhundert.
Im Allgemeinen ist das Dorf voller schöner Sichten, mit alten Häusern und Toren und schöne Landschaften.
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
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