Merate (Lecco): Kloster von Santa Maria Nascente in Sabbioncello
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Die Geschichte des Klosters von Sabbioncello (der vollständige Name ist Heiligtum und Kloster von Santa Maria Nascente von Sabbioncello) begann im fünfzehnten Jahrhundert, als es am Ort eine kleine Kirche mit einigen angegliederten Räumen gab, in denen ein Einsiedler namens Claudio lebte. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde der kleinen religiösen Gemeinschaft, die sich um den Einsiedler herum gebildet hatte, erlaubt, eine neue Kirche zu errichten, die, die noch heute sichtbar ist. Die ursprüngliche Ausrichtung war jedoch umgekehrt zu der aktuellen, mit der Fassade auf der Seite wo jetzt die Apsis ist und umgekehrt. Der Glockenturm und der kleine Kreuzgang, um Pilger und Arme willkommen zu heißen, stammen aus jener Zeit (Abb. 5). Im 16. Jahrhundert wurden die Sakristei und das Refektorium hinzugefügt. Die Orientierung der Kirche wurde 1588 umgekehrt. Im 17. Jahrhundert wurde der große Kreuzgang gebaut. Im Laufe der Jahrhunderte wechselten verschiedene Orden in der Leitung des Klosters. Kloster, das 1810 von Napoleon unterdrückt, 1858 restauriert, 1866 vom italienischen Staat erneut unterdrückt und schließlich 1898 endgültig restauriert wurde. Weitere Ergänzungen und Erweiterungen fanden noch im 20. Jahrhundert statt. Insbesondere wurde 1967 die Via Crucis in Cotto hinzugefügt, Werk von Pater Nazareno Panzeri, entlang der Straße, die zum Kloster führt. Seit den 80er Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts hat das Kloster zahlreiche und umfangreiche Restaurierungsarbeiten genossen.
Die Kirche von Santa Maria Nascente umfasst einen einzigen Raum mit einem von Spitzbögen getragenen Giebeldach. Die Fassade ist sehr einfach, nur durch einen Pronaos vor dem Eingang und durch zwei Terracotta-Reliefs der Via Crucis, im zwanzigsten Jahrhundert hinzugefühgt, bereichert. Das Innere der Kirche ist asymmetrisch, mit vier tiefen Kapellen auf der linken Seite (plus einen kleineren Dienstraum unmittelbar links vom Eingang), während die rechte Wand flach und fast vollständig mit Fresken bedeckt ist.
Von den Kapellen ist die interessanteste die erste, die des Kruzifixes genannt wird, aufgrund der Anwesenheit eines antiken Kruzifixes aus dem sechzehnten Jahrhundert, das ursprünglich Kardinal Federico Borromeo gehört hatte. Neben dem Kruzifix befinden sich auch sechs Fragmente der Fresken, die ursprünglich die Wände der Kapelle, wahrscheinlich zu einem großen Teil, bedeckten. Sie wurden 1593 von den Fiamminghini gemalt und zeigen vier Bischöfe sowie zwei Gruppenszenen. Die anderen Kapellen sind der gekrönten Jungfrau, Sant'Antonio und San Francesco gewidmet. Die Fenster der Kapellen sind neu (von Alberto Ceppi). Die Fresken, die die Teile der Wand über den Kapellen schmücken, sind heterogen: oberhalb der Kapelle des Kruzifixs findet sich eine Kreuzigung mit sehr dunklen Farben, die im Stil an Edvard Munch erinnert. Über der Kapelle der Incoronata befindet sich eine von Heiligen umgeben Jungfrau luinischer Schule. Oberhalb der Kapelle von San Francesco befindet sich ein antikes, aber etwas groberes Fresko, in dem Christus und der heilige Franziskus das Kreuz auf ihren Schultern tragen.
Was jedoch den Besucher am meisten beeindruckt, ist sicherlich die rechte Wand, die fast vollständig mit Fresken bedeckt ist. Es sind Votivfresken aus dem 16. Jahrhundert, d. H. Fresken, die als Dank für eine erhaltene Gnade gemalt wurden. Sie sind daher die Arbeit verschiedener Künstler und die Qualität ist folglich unterschiedlich. Neben einigen ziemlich naiven gibt es andere, die von größerem Wert sind. Darunter vor allem das Fresko von 1515 von Thomas Malagridas (Tafel oben links im großen Bild). Viele der Fresken zeigen die Jungfrau mit Jesuskind, was darauf hindeutet, dass die Gnade mit der Empfängnis und der Mutterschaft zu tun hatte.
Das Presbyterium wird vom Hauptaltar dominiert. Darüber befindet sich ein Dossal aus dem 18. Jahrhundert mit einem Altarretabel mit einer Statue der Unbefleckten Jungfrau, die 1741 von Frater Francesco da Vanzone geschaffen wurde. Bemerkenswert sind auch die beiden Schränke auf den Seiten des Altars, deren Türe aus zwei großen Gemälden bestehen, die zwei Episoden des Lebens von San Francesco zeigen, und deren unterer Teil mit Scagliola geschmückt ist. Ein reiches Scagliola-Dekor (typische Technik des 18. Jahrhunderts, durch die der eingelegte Marmor durch farbige Kreide simuliert wurde) kennzeichnet auch die Vorderwand des Altartisches.
Bemerkenswert ist der Chor (d.h. die Apsis, die vom Rest des Presbyteriums durch eine hohe hölzerne Trennwand mit zwei Türen an den Seiten des Hauptaltars getrennt ist, Wand die ein wenig an die Ikonostase der orthodoxen Kirchen erinnert). Die Decke ist vollständig mit Fresken bedeckt, die die Doktoren der katholischen Kirche darstellen und die 1589 von Domenico Chiesotto gemalt wurden (Abb. 3). Sie kamen in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts wieder ans Licht, nachdem sie lange Zeit von Putzschichten verdeckt geblieben waren. Ursprünglich erstreckten sich die Fresken auch an der Decke des Presbyteriums, aber dieser Teil ist leider verloren gegangen. Auf der Unterseite des Bogens, der den Chor vom Presbyterium trennt, sind verschiedene franziskanische Heilige dargestellt. An den Wänden befinden sich Reste von Fresken aus der Barockzeit. Von großem Wert sind die Sitze aus Walnuss, Eiche, Kastanie und Pappel des Chores aus dem späten 16. Jahrhundert (Abb. 4). Das Buntglasfenster ist dagengen vom Ende des zwanzigsten Jahrhunderts. Kostbare Möbel sind auch in der Sakristei vorhanden. Im kleinen Kreuzgang (Abb. 5) befindet sich ein Trompe-l'oeil-Fresko, das den Aufstieg zum Kalvarienberg darstellt, und in der Mitte ein Brunnen der antik aussieht, in Wirklichkeit ein Werk von Dino Bonalberti von 1957 ist. Im großen Kreuzgang befinden sich drei Sonnenuhren.
Eine besondere Erwähnung verdient der Saal des Kruzifixes, dessen Name darauf zurückzuführen ist, dass dort ein großes, gerissenes und umgestaltetes Fresko (wahrscheinlich von den Fiamminghini) zu finden ist, mit Christus am Kreuz mit der Jungfrau, Maria Magdalena, Johannes, dem Heiligen Franziskus und dem Seligen Amadeo da Silva.
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
Via S. Antonio da Padova, 5, 23807 Merate LC |
Kloster von Santa Maria Nascente in Sabbioncello: zusätzliche Fotos in der Sektion Photographie |