Desio (Milano): Basilika der Heiligen Siro und Materno
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Die Basilika der Heiligen Siro und Materno befindet sich im Zentrum von Desio und ist sehr antiken Ursprungs. Die erste Version der Kirche wurde tatsächlich um die Mitte des 7. Jahrhunderts von dem damaligen Mailänder Erzbischof San Giovanni Bono erbaut, um, gemäß der Tradition, die Bekehrung der Langobarden dieser Gegend zum Katholizismus zu sanktionieren.
Der Glockenturm ist ein massives quadratisches Bauwerk, das in gotischen Formen errichtet wurde und dessen genaue Baudatum unbekannt ist. Auf der Basis streng architektonischen Analysen, wird seine Errischtung traditionell dem Meister Comacini im elften Jahrhundert zugeschrieben. Diese Schlussfolgerung ist sicherlich nicht unzweifelhaft: der antike Glockenturm war das Ziel verschiedener militärischer Aktionen, so sehr, dass er im fünfzehnten Jahrhundert in Brand gesetzt wurde, und es ist unwahrscheinlich, dass das Gebäude ein Feuer ertragen konnte. Seine Vollendung sollte daher um einige Jahrhunderte verschoben werden und eher Mitte des 15. Jahrhunderts erfolgt haben, als mit den Resten des alten Turms der Glockenturm gebaut wurde, den wir heute sehen können.
Es war der Heilige Carlo Borromeo, der entschloß, die Kirche von Desio wieder aufzubauen und zu erweitern. Im Jahr 1652 wurde schließlich die Baustelle für die neue Basilika offiziell eröffnet, mit dem Plan, einen großen Teil der bestehenden Strukturen für den Neubau abzureißen. Das Projekt wurde Camillo Ciniselli anvertraut, dem Architekten der Mailänder Domfabrik, während die Arbeiten unter der Leitung des Baumeisters Pietro Pozzi und zwischen 1726 und 1736 von Carlo Giuseppe Merlo ausgeführt wurden. Die Kirche wurde in den folgenden hundert Jahren erbaut, erst 1744 vom Mailänder Erzbischof Giuseppe Pozzobonelli feierlich geweiht.
Im neunzehnten Jahrhundert wurde die Kirche innen geschmückt und durch den Bau des Querschiffes und die Erichtung der großen Presbyteriumkuppel weiter erweitert, um dem Bevölkerungwachtum und dem daraus folgenden Platzmangel entgegenzukommen. 1857 wurde der zukünftige Pius XI in dieser Kirche getauft. Nach den letzten Arbeiten wurde die Basilika am 24. August 1895 von Kardinal Andrea Carlo Ferrari geweiht.
Äußerlich ist die Kirche im hinteren Teil interessanter, in Sichtmauerwerk. Neben dem schon erwähnten Glockenturm sticht die Kuppel hervor, die durch ihre mit handwerklicher Sorgfältigkeit gefertigten Schieferschuppenbedeckung gekennzeichnet ist. Die Fassade, dagegen, im neoklassizistischen Stil und schmaler als das Gebäude, ist eher anonym.
Im Gegensatz zum Äußeren ist der Innenraum reich an Farben, auch wenn die eher stumpfe verwendeten Töne und die schlechte Beleuchtung es schwierig machen, sie richtig wahrzunehmen. Der Stil ist typisch für viele Kirchen des neunzehnten Jahrhunderts, eine Mischung aus neoklassizistischen und barocken Elementen (zum Beispiel die Stuckarbeiten an der Basis der Kuppel). Das charakteristischste Element ist auch innen die große Kuppel, im deren Inneren die Herrlichkeit der Heiligen Siro und Materno dargestellt ist. Die benutzten Farben sind wenig kontrastierend. Sie machen es schwierig, die Figuren zu erkennen, so daß diese fast mit dem Hintergrund verschmelzen um ein fast abstraktes Bild zu ergeben. Nennenswert sind die sich neben dem Hauptaltar befindende auf Leinwand gebrachte Fresken, die den Eingang Jesu in Jerusalem (1861) und Jesus und die Kinder (1858) darstellen, Werke des Malers Mauro Conconi, und der Hauptaltar selbst, ein barockes Werk der Bildhauer Nava und Antignani (1744). Die Kirche bewahrt auch als Altarbild die 1480 von Stefano De Fedeli gemalte Madonna mit Kind und Heiligen, das Altarbild des dreizehnten Jahrhunderts Oratorium vom Heiligen Peter, Wandteppiche aus dem 16. Jahrhundert und die Reliquien vom Heiligen Siro.
Kategorien: Plätze von historischem Wert von künstlerischem Wert
Piazza Conciliazione, 15, 20832 Desio MB |
Basilika der Heiligen Siro und Materno: zusätzliche Fotos in der Sektion Photographie |