Andorno Micca (Biella)- Kirche von San Lorenzo
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Die Kirche von San Lorenzo in Andorno ist eine ganz besondere Kirche. Sie hat in der Tat zwei Fassaden. Oder, besser gesagt, sie hat an einem Ende was von der ursprünglichen Fassade übrig geblieben ist und jetzt die Rückseite der Kirche bildet, und dann die aktuelle Fassade, auf der gegenüber liegenden Seite.
Das Gebäude in seiner ursprünglichen Form wurde, nach einem in einem der ältesten Teilen der Kirchenmauern entdeckten Datum, im fünfzehnten Jahrhundert errichtet (anstelle einer noch älteren Kirche). Die Kirche von San Lorenzo in Andorno ist also eine der ältesten Kirchen der Biella Gegend.
Die heutige Kirche hat die Form einer Basilika, mit einem rechteckigen Grundriss, bestehend aus drei in fünf Spannweiten unterteilten Schiffen, mit den seitlichen Schiffen niedriger und enger als das mittlere. Das Äußere der Kirche widerspiegelt die Komplexität ihrer Geschichte. Die ursprüngliche Fassade aus dem späten fünfzehten Jahrhundert bildet jetzt die Rückwand der Kirche, die immer noch die typische Aufteilung in drei vertikalen durch Pilaster getrennten Teilen, entsprechend der inneren Aufteilung in Schiffen, sowie die Dekoration mit Hängebögen unter dem Dach, bewahrt. Sogar die beiden Fenster im gotischen Stil und der zentralen Oculus überlebten. Alle drei sind von glasierten Terrakotta-Dekorationen umgeben, die Gesichter von Putten sowie pflanzlichen Elemente darstellen. Die Eingangstür ist dagegen zugemauert worden, sie war aber vor noch einigen Jahrzehnten auch anwesend. Die heutige Fassade, aus dem achtzehnten Jahrhundert, ist eine typische barocke Fassade. Sie ist flach in der oberen Hälfte, während die untere Hälfte in der Mitte eine konkave Krümmung beisitzt, die ein kleienes Atrium mit drei Türen hervorbringt, von denen nur die zentrale in die Kirche führt, während die anderen in die Taufkapelle und in das Chor führen. Beide Seiten der Kirche sind alles andere als flach und glatt und zeigen deutlich, dass mehrere Teile nach und nach zu unterschiedlichen Zeiten hinzugefühgt wurden. Auch die Reste einiger Seitenfenster der ursprünglichen gotischen Kirche (die, die der alten Fassade entspricht) sind noch zu erkennen. Der glänzend graue Glockenturm aus Syenit hat ein quadratisches Querschnitt und glatte Flächen; da er keine Spitze besitzt, erscheint er ein wenig plump. Die Tradition besagt, dass der Glockenturm wegen eines Unglückes während der Arbeiten ohne der Spitze blieb. Ein Arbeiter (oder vielleicht der Bauleiter) sei von der sehr hohen Mauer abgestürzt und dabei gestorben. Die ehrgeizigen Einwohner von Andorno hätten darauf das Projekt aufgegeben, den Turm auch mit einer Spitze zu versehen. Der Glockenturm von der Kirche von San Lorenzo in Andorno ist auch so der höchste in der Biella Gegend, mit einer Höhe von 60m.
Das Innern ist im typischen Barockstil eingerichtet und fast alle Oberflächen sind mit Fresken bedeckt. Im Inneren der Kirche befinden sich die Überreste des Malers und Bühnenbildner Bernardino Galliari. Unter den anwesenden Gemälden ist insbesondere ein Gemälde des Martyriums des Heiligen Lorenz vom eben genannten Bernardino Galliari zu nennen (Altarbild vom Hauptaltar). Bemerkenswert ist auch die Kanzel aus der zweiten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts, die Orgel auf der inneren Seite der Fassade und die Kapelle von San Giulio (großes Foto), um 1680 anlässlich der Spende des Körpers des Heiligen errichtet. Sie enthält unter anderem Fresken von Pietro Lace von Andorno, der gleiche Maler dem die Fresken in der Kirche von San Giovanni in Veglio und der Grossen Kirche vom Heiligtum der Heide zu verdanken sind. Die Fresken auf der Decke des Hauptschiffs und auf der Kuppel des Presbyteriums erscheinen eher im neunzehnten Jahrhundert gemalt worden zu sein.
Kategorien: Sehenswürdigkeiten von historischem Wert von künstlerischem Wert
45.61216, 8.05339 |
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