Sandigliano (Biella)- Sandigliano
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Obwohl das Dorf vermutlich römischen Ursprungs ist, stammen die ersten urkundlichen Erwähnungen, in denen der Name Sandigliano auftaucht, aus dem Jahr 996 und beziehen sich auf den Verkauf eines Grundstücks. Im Jahr 999 ging das Dorf in die Hände der Bischöfe von Vercelli über, die sie den Herren von Sandigliano und der Familie Vialardi als Lehen überließen. Die Stadt wurde 1353 von den Visconti-Truppen überfallen, später wurde sie auch während der Kämpfe zwischen den Visconti und den Savoyen um den Besitz des Biella-Gebiets von der Armee von Facino Cane geplündert. Von den Savoyen selbst teilweise an die Vialardi und teilweise an die Avogadro abgetreten (die sich den Savoyen unterwarfen), wurde Sandigliano 1493 Sebastiano Ferrero geschenkt. Sandigliano wurde periodisch geplündert (zB auch im 17. Jahrhundert, während der Kämpfe zwischen Franzosen und Spaniern um den Besitz Norditaliens), was die Einwohner zwang, in den nahen Bergen Zuflucht zu suchen. Um solche Gefahren abzuwenden, begann man bereits im 14. Jahrhundert mit der Befestigung der Stadt durch den Bau von zwei Burgen und vom Ricetto (ein vom Volk errichteter befestigter Teil des Dorfes). Der Ricetto lag aber bereits 1575 in Trümmern. Es ist zu beachten, dass der Ricetto vom Boden aus nicht mehr als Ganzes erkennbar ist und nur noch einzelne Teile der umgebenden Wand des Ricettos (die eine ellipsoide Form hatte) zu sehen sind. Von oben ist er jedoch noch sehr gut zu erkennen, da eine ganze Reihe von Gebäuden eine Seite haben, die genau die Form seiner Mauern entspricht:
Obwohl es ein Dorf mit nur 2600 Einwohnern ist, ist Sandigliano reich an Sehenswürdigkeiten und besitzt sogar zwei Burgen.
- Schloß vom Torrione (Fig. 2): Es liegt am Ortsausgang an der Straße nach Borriana. Es gehörte und gehört einem Zweig der Adelsfamilie Vialardi, eine der ältesten und berühmtesten Familien im Biella-Gebiet.
Einige Teile davon sind leider in einem schlechten Erhaltungszustand, andere wurden zwischen 1920 und 1927 wohl zu frei restauriert. Der Komplex, der ursprünglich eine vorzügliche Verteidigungsfunktion hatte, wurde um den Turm namens von Widolardo herum gebaut, der ihm seinen Namen gab und der noch heute gut erkennbar ist. Es ist ein massiver Bergfried mit einem rechteckigen Querschnitt, der wenig höher als die umliegenden Gebäude ist. Es wurde ursprünglich von einer Welfen-Zinnung gekrönt, die noch immer erkennbar ist. Heute hat der Turm jedoch ein Dach und ist mit sägezahnförmig angeordneten Ziegeln verziert. Es ist nicht genau bekannt, wann er gebaut wurde, seine Datierung variiert vom 10. bis zum 13. Jahrhundert. Nach und nach wurde der Bergfried von verschiedenen Gebäuden umgeben, darunter im 15. Jahrhundert der Hauptteil des Schlosses. Gut zu erkennen sind verschiedene Mauerwerksstücke aus Flusskieseln, die in einem Fischgrätmuster angeordnet sind, wie es für jene Zeit typisch war. Im 16. und 17. Jahrhundert kamen weitere Elemente hinzu und der Komplex verlor seine Verteidigungsfunktion und verwandelte sich in ein Herrenhaus. 1559 erhöhte Manfredo Vialardi, Graf von Sandigliano und Villanova, die Festung um ein Stockwerk. Zwischen 1608 und 1610 baute Agostino Vialardi den gesamten Komplex um. Das Eingangstor wurde im neunzehnten Jahrhundert abgerissen. Ein charakteristisches Element des Schlosses ist die Bertesca, ein kleines auskragendes Türmchen, das an der Ecke eines Gebäudes gebaut wird, und sich von einem der Elemente des Komplexes zur Straße hin erhebt. Sie ist mit großen Maschicolationen, falschen Zinnen und einem spitzbogigen Fenster ausgestattet. Der Hauptkörper hingegen wird durch zweibogigen Fenstern und Rahmen aus Ziegel in Sägezahnanordnung bereichert. Im Inneren des Schlosses befinden sich zahlreiche Bilddekorationen in Form von freskierten Gewölben und Friesen im oberen Teil der Wände. Das Schloss ist derzeit nicht für Besucher geöffnet. - Schloß La Rocchetta (Fig. 4): Es befindet sich im Zentrum des Dorfes, hinter der Pfarrkirche Santa Maria Assunta. Es wurde im vierzehnten Jahrhundert erbaut und grenzte an den Ricetto, war aber immer noch davon getrennt.
Die Burg hat im Laufe der Jahrhunderte viele Veränderungen erfahren. Sein heutiges Aussehen stammt jedoch hauptsächlich aus dem 15. Jahrhundert. Seit 2010 wurde es in eine Unterkunft mit 16 charmanten Apartments umgewandelt, die sowohl für kurze als auch für längere Aufenthalte geeignet sind. Schloß La Rocchetta mehr im Detail - Pfarrkirche Santa Maria Assunta (Fig. 1): Sie wurde 1878 in neugotischem Stil nach Projekt von Edoardo Arborio Mella erbaut, nachdem die vorherige Kirche aus dem fünfzehnten Jahrhundert zusammengestürzt war, glücklicherweise ohne Schaden für Personen zu verusachen.
Der Glockenturm wurde auf dem Sockel des früher als Gefängnis genutzten Turms errichtet. Im Inneren bewahrt sie Fresken, die von der Kirche der Bruderschaft der Heiligen Bernhard und Karl stammen und 1526 von einem Maler der Novara-Schule aus dem Kreis der Kinder von Daniele De Bosis gemalt wurden: ein Polyptychon mit der Jungfrau mit dem Kind in der Mitte, dem seligen Pietro Levita, die Heiligen Rocco, Fabiano und Sebastian und eine weitere Jungfrau mit Kind. Es gibt auch einige wertvolle Glasfenster, sowie die Ikone der Himmelfahrt, ein Werk des Malers Gamba und eine "Via Crucis", die der Maler Ciardi 1889 malte. - Oratorium vom Heiligen Antonius Abt (Fig. 4): Es handelt sich um einen kleinen Sakralbau im Stil zwischen Romanik und Gotik, der vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts oder Anfang des 14. Jahrhunderts errichtet wurde. Es ist auch als Oratorium vom Heiligen Antonius am Bergfried bekannt, da es sich in der Nähe einer der beiden Burgen der Stadt befindet. Es muss jedoch gesagt werden, dass es sich wahrscheinlich nie um die Kapelle des angrenzenden Schlosses handelte, da es nie in dessen Mauern eingeschlossen war.
Das wichtigste Element sind die Fresken aus dem 15. Jahrhundert, die das Innern der Apsis schmücken und dem sogenannten Meister des Christus des Sonntags zugeschrieben werden, nach dem Fresko, das sich in der Kathedrale von Biella befindet. An der linken Wand befindet sich witerhin ein schönes Fresko, das eine thronende Jungfru mit Kind darstellt und das der Werkstatt von Daniele de Bosis zugeschrieben wird. Oratorium vom Heiligen Antonius Abt mehr im Detail - Kirche Santa Maria delle Grazie del Barazzone: Die Kirche Heilige Maria der Gnaden vom Barazzone ("Santa Maria delle Grazie del Barazzone"), auch als Kirche Madonna von Loreto oder einfach als Kirche vom Barazzone bekannt, befindet sich etwas außerhalb des Dorfes an der Straße nach Candelo.
Sie ist das Ergebnis einer Erweiterung im 17. Jahrhundert einer kleineren ursprünglichen Kirche aus dem 16. Jahrhundert, von der angenommen wird, dass sie mit dem linken Schiff zusammenfiel. Innen befinden sich, unter anderem, in der linken Apsis ein Fresko der Geburt Christi, das der Werkstatt von Daniele de Bosis zugeschrieben wird (ein Fresko, also, aus der ersten Hälfte des sechzehnten Jahrhunderts), ein polychromer Marmoraltar von 1784 und ein wertvolles Retabel aus geschnitztem und vergoldetem Holz, verziert mit floralen Motiven und Puttenköpfen. Kirche Santa Maria delle Grazie del Barazzone mehr im Detail - Heiligtum der Jungfrau vom Boscazzo: Auch einfacher als Kirche oder Oratorium der Jungfrau vom Boscazzo bekannt, befindet sich in dem Weiler Boscazzo, ziemlich vom Zentrum entfernt.
Das kleine Heiligtum wurde als Oratorium aus dem 15. Jahrhundert geboren, das den Heiligen Fabian und Sebastian sowie der Jungfrau vom Boscazzo gewidmet war. Im 16. Jahrhundert ging jedoch die Widmung an die beiden Heiligen verloren und nur die an die Jungfrau vom Boscazzo blieb erhalten. Im 17. Jahrhundert wurde anstelle der alten eine neue, größere Kirche gebaut. Das Retabel beherbergt als Altarbild das (modifizierte) Fresko der Jungfrau, das sich ursprünglich an einer Wand der alten Kirche befand. Das Fresko wird Gaspare da Ponderano zugeschrieben und stammt somit aus einer Zeit zwischen dem Ende des 15. und dem Anfang des 16. Jahrhunderts. Heiligtum der Jungfrau vom Boscazzo mehr im Detail
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