Kleine Kirche der Heiligen Filippo und Giacomo
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Wichtigste vertretene Stile: Renaissance - Barock
Die Kirche der Heiligen Filippo und Giacomo befindet sich in Nosedo, derzeit ein Vorort von Mailand, ursprünglich aber ein autonomes Dorf, völlig unabhängig von Mailand. Der Ort scheint schon in der römischen Zeit bewohnt worden zu sein (erstes Jahrhundert nach Christus), wie durch die ältesten unter dem Kirchenboden gefundenen Keramiken belegt. Der Name Nosedo kommt dann dementsprechend aus dem ursprünglichen lateinischen "Nocetum". Die Entdeckung zahlreicher römischer Überresten späterer Zeiten, darunter auch eine Grabinschrift vom Jahr 536 jetzt an der inneren Seite der Fassade, weisen darauf hin, dass das Gebiet kontinuierlich in den folgenden Jahrhunderten bewohnt war. Die eben zitierten Inschrift zeigt unter anderem, dass schon in der römischen Zeit im Ort eine christliche Kirche zu finden war, vielleicht das Gebäude an dessen Stelle später die heutige Kirche gebaut wurde. Die heutige Kirche wurde in der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts errichtet. Dabei wurden zum Teil die Grundsteine der Kirche verwendet, die sie ersetzte. Wie auch jetzt besaß sie einen einzigen geraden Raum. Ab dem vierzehnten Jahrhundert erlebte sie einige strukturelle Veränderungen. Insbesondere wurde vor dem Eingang ein Prothyrum hinzugefügt, welches später, im sechzehnten Jahrhundert, gemauert und mit dem Kirchenschiff vereint wurde, wobei die Fassade des dreizehnten Jahrhunderts abgerissen wurde. Auf diese Weise erwarb die Kirche den aktuellen eher länglichen Plan. Nach einer langen Zeit der Vernachlässigung und des Verfalls, ab 1985 genoß die Kirche mehrere Restaurierungsarbeiten (erst im Jahr 2015 beendet), dank denen, was übrig geblieben war, nicht für immer verloren gegangen ist.
Die Kirche ist sehr einfach aufgebaut, im Grunde ein einfaches rechteckiges Gebäude (dem an der hinteren rechten Ecke eine kleine Sakristei hinzugefügt wurde) mit einem Satteldach. Äußerlich sind keine Dekorationen zu finden. In der Außenfläche der hinteren Wand befinden sich drei "Löcher" in dem Putz, um die Struktur der Wand sichtbar zu lassen. Oberhalb der hinteren Wand ragt ein kleiner Glockenturm. Innen findet man, insbesondere im oberen Teil der Rückwand, aber auch an anderen Stellen der oberen Teilen der Wände, schöne Fresken aus dem vierzehnten Jahrhundert. Oberhalb des Altars erkennt man einen segnenden Christus, zu seiner Rechten, auf der linken Seite für den Betrachter, unter anderen auch die Figur eines Engels mit dem Kopf eines Adlers, symbolische Darstellung des Evangelisten Johannes. Überlebt hat auch der barocke Altar, mit links davon ein Basrelief aus weißem Marmor vom Heiligen Johannes.
Eine gesonderte Diskussion verdienen die Gräber, die unter dem Boden der Kirche während der Restaurierungsarbeiten entdeckt wurden. Im Fussboden ist ein Fenster eingefügt worden, um dem Besucher zu ermöglichen, sich eine Vorstellung von dem zu machen, was darunter liegt. In der Kirche sind mindestens 76 Menschen während einer Zeitspanne vom Mittelalter bis zum sechzehnten Jahrhundert begraben worden. Die Untersuchung der Überreste, die wahrscheinlich, wegen des Vorhandenseins von verschiedenen Juwelen und Dekorationen, Mitgliedern der mittel-hochen sozialen Klasse gehörten, machte es möglich, sehr nützliche Daten zu sammeln, um die soziale und gesundheitliche Situation der Menschen, die in diesem Bereich in den vergangenen Jahrhunderten lebten, und ihrer Bräuche und Lebensweise zu rekonstruieren.
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Kategorie: Kirchen / Religiöse Gebäude
Via S. Dionigi 77 - Nosedo, Milano (MI) |
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